Volkshochschule Leipzig
Von Team WissensSpuren und vhs Leipzig
Die Volkshochschule ist das kommunale Weiterbildungszentrum für alle Leipzigerinnen und Leipziger. 1922 gegründet, unterbreitet sie mithilfe von circa 750 freiberuflichen Kursleitungen jährlich über 4.000 Kursangebote. Ihre Tradition, die in die Aufklärung und Arbeiterbildung zurückreicht, verknüpft die vhs mit Gegenwart und Zukunft. So steht sie heute für lebensbegleitendes Lernen, vielfältige Bildungsangebote in hoher Qualität, die Verbindung von Bildung, Kommunikation und Erlebnis, individuelle Beratung und kompetenten Service sowie sozialverträgliche Entgelte. Die Volkshochschule unterbreitet Bildungsangebote zur allseitigen und beruflichen Entwicklung, interessante Freizeitangebote und Möglichkeiten, andere Menschen, ihre Ideen und Erfahrungen kennen zu lernen. *
Geschichte
1928 konnte nach zähem Ringen in der heutigen Stieglitzstraße 40 die »Schule der Arbeit« eröffnet werden, ein Gebäude im Bauhausstil, dessen Struktur und äußeres Erscheinungsbild die Idee der Arbeitsgemeinschaften aufgriff: Um einen mittig gelegenen großen gemeinschaftlichen Lern- und Begegnungsraum gruppieren sich im Obergeschoss, erkennbar an den kleinen Fenstern, zellenartig die Räume der Hörer. Bis heute blieb dieses Gebäude der einzige jemals für die Leipziger Volkshochschule errichtete Neubau.
Nach ihrer Neugründung 1946 wurden der Volkshochschule immerhin zwei eigene, benachbarte Gebäude in der Löhrstraße 3–7 zur Verfügung gestellt, auch wenn sie darüber anfänglich nicht allein verfügen konnte. Mehrere Bildungseinrichtungen hatten sich in die Nutzung teilen müssen, darunter Herbert Schallers 1949 gegründetes Institut für Erwachsenenbildung, und bis zum Sommer 1998 beanspruchten Abendgymnasium und Abendmittelschule Räume für ihren zweiten Bildungsweg.
Beide Gebäude blicken ihrerseits auf eine ehrenwerte Bildungsgeschichte zurück: die der Öffentlichen Handelslehranstalt. Gegründet 1831 und Fachkräfte für kaufmännische Berufe ausbildend, hatte sie 1890 den komfortablen Neubau in der Löhrstr. 3–5 bezogen (1888/90 erbaut, Architekt Otto Brückwald) und in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Nachbargebäude Löhrstr. 7 zusätzlich erworben. Dieses wiederum (1888/89 erbaut, Architekt Arwed Roßbach) war bis dahin Heimstatt des »Vereins für Volkswohl« gewesen, einer Gründung von 1882 mit der Zielstellung einer »Geist und Gemüt bildenden Geselligkeit« vorrangig für die Arbeiterschaft.
Lehre und Forschung
Gleichberechtigte Partizipation im gesellschaftlichen Alltag war und ist Kernthema zahlreicher Veranstaltungen – auch in der Bürgerrecht.Akademie, die 2018 ihre Arbeit aufnahm. Der gleichberechtigte Zugang zur Weiterbildung, das gemeinsame Lernen Erwachsener mit und ohne Einschränkungen ist Gegenstand der Arbeit eines Inklusionsbeirates der vhs Leipzig, der die vhs auf dem Weg zu einer barrierefreien Lehr- und Lernkultur seit 2018 begleitet und berät.
Digitale Programmformate sorgten dafür, dass vor allem in den Pandemie-Jahren das gemeinsame Lernen fortgesetzt, zahlreiche Kontakte neu entstehen oder vorhandene gepflegt werden konnten. Gemeinsames Lernen wurde eine (digitale) Brücke für ein neues Miteinander.
Weitere Marksteine der Entwicklung der vhs Leipzig schließen sich nahtlos an. Und sie alle eint ein ganz entscheidender und prägender Fakt: Sie sind in einem großen Netzwerk gesellschaftlich Agierender gewachsen. »Differenziert dargestellt bedeutet dies, Bildung sowie die Bildungsarbeit selbst an der Lebenswelt der Menschen auszurichten, die Bildungsteilhabe aller zu fokussieren und durch Bildungsangebote das soziale Miteinander in unserer Gesellschaft zu fördern« heißt es in der Entwicklungskonzeption der vhs Leipzig.
Transfer
Die vhs Leipzig hat ihr Programm 2019 von der klassischen Semesterplanung auf eine agile Kursplanung umgestellt. Seitdem lohnt es sich, regelmäßig die Website der Volkshochschule zu besuchen und die für sich passenden Kurse aus jährlich über 4.000 Angeboten aus 10 verschiedenen Fachbereichen zu wählen.