Vier Leibniz-Institute in Leipzig sind Beleg für die vielfältige Forschungslandschaft in Leipzig. Die Leibniz-Gemeinschaft ist eine von vier außeruniversitären Forschungsgemeinschaften in Deutschland und nach dem deutschen Philosophen und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) benannt, der aus Leipzig stammt. Sie verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam.
Dubnow-Institut, Außenansicht des Institutsgebäudes in der Leipziger Goldschmidtstraße. Foto: Regentaucher, 2020
Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow
Das Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow (DI) erforscht interdisziplinär und epochenübergreifend jüdische Lebenswelten im mittleren und östlichen Europa vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Forschungsarbeit nimmt eine gesamteuropäische Perspektive ein und schließt die Räume der jüdischen Emigration, insbesondere Israel sowie Nord- und Lateinamerika, mit ein. Durch Veranstaltungen, universitäre Lehre und eine breite Palette von Publikationen werden die Forschungsergebnisse einem Fachpublikum sowie einer interessierten Öffentlichkeit vermittelt. En erklärtes Ziel ist es geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung auf hohem Niveau zu betreiben und im Wissenstransfer gesellschaftliche Differenzierungs- und Reflexionsfähigkeiten durch die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu stärken.
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Gebäudeansicht des Specks Hof. Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO)
Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa
Das Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) hat die Region zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria im Forschungsfokus. Von der Spätantike bis heute untersucht es die Eigenheiten, Wandlungen und Wechselbeziehungen in einer immer globaleren Welt. Am GWZO arbeiten Expert:innen aus unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen und Wissenschaftskulturen zusammen. Das Institut informiert die Fachwelt und die Öffentlichkeit über die Forschungsergebnisse mit Fach- und Sachbüchern, Ausstellungen, Veranstaltungen und digitalen Wissensressourcen. So werden vergangene und aktuelle Entwicklungen im östlichen Europa verständlicher gemacht.
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Leibniz-Institut für Länderkunde
Das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) ist das einzige außeruniversitäre Forschungsinstitut für Geographie in Deutschland. Die Anfänge des Instituts reichen zurück bis 1896. Damals stellte das Leipziger Museum für Völkerkunde die Sammlung des Geologen Alphons Stübel aus, die 1907 als Museum für Länderkunde selbstständig wurde. Die Einrichtung etablierte sich, und seit den 1930er-Jahren war das Museum auch Forschungsinstitut. Das Institut entwickelt sich ab 1950 zum zentralen geographischen Forschungsinstitut der DDR. Seit 1976 wurde es als Institut für Geographie und Geoökologie (IGG) innerhalb der Akademie der Wissenschaften der DDR weitergeführt und nach der Wende als Institut für Länderkunde neu gegründet. Seit 1996 befindet es sich an seinem heutigen Standort in Leipzig-Paunsdorf.
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TROPOS Hauptgebäude, Quelle: Patric Seifert/TROPOS
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung
Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung verfolgt ein klares und weltweit einzigartiges Forschungsprofil, in dessen Mittelpunkt Aerosole, also kleinste luftgetragene Partikel und Wolken, stehen. Trotz geringster absoluter Mengen sind diese wesentliche Bestandteile der Atmosphäre, weil sie den Energie-, Wasser- und Spurenstoffhaushalt des Erdsystems beeinflussen. Menschliche Aktivitäten können die Eigenschaften dieser hochdispersen Systeme verändern und direkt sowie indirekt auf den Menschen zurück wirken. Das kann sowohl über die gesundheitlichen Wirkungen eingeatmeter Partikel und Nebeltröpfchen als auch über regionale und globale Klimaänderungen geschehen.
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