Veterinär-Anatomische Lehrsammlung
Von Team WissensSpuren und Veterinär-Anatomische Lehrsammlung
Im Jahr 1923 wurde die tierärztliche Ausbildungsstätte von Dresden nach Leipzig verlegt und die damals neu gegründete Veterinärmedizinische Fakultät in die sächsische Landesuniversität eingegliedert. Unter der Leitung von Hermann Baum, dem ersten Direktor des Veterinär-Anatomischen Institutes in Leipzig und Eberhard Ackerknecht wurde die Veterinär-Anatomische Lehrsammlung in den nachfolgenden Jahren erweitert, dann jedoch bei Luftangriffen am 4. Dezember 1943 fast vollständig zerstört.
Geschichte
Zu den ältesten Objekten der Sammlung zählen ein Leber- Milz-Nieren- Modell eines Pferdes von Louis Auzoux (19. Jahrhundert) sowie um 1900 entstandene Gips-Abgüsse eines Pferdes. Im Rahmen einer umfangreichen Forschungstätigkeit Hermann Baums über das Lymphgefäßsystem der Haussäugetiere zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden zahlreiche Injektionspräparate, von denen noch wenige erhalten sind. In den 1950er Jahren wurden unter Leitung von Prof. Schwarze Arbeiten zur Entwicklung des „Gläsernen Pferdes“ und der „Gläsernen Kuh“ gemeinsam mit dem Hygienemuseum Dresden durchgeführt. In den 1950er und 1960er Jahren wurden mit verschiedenen Präparationstechniken zahlreiche Feucht- und Trockenpräparate hergestellt. Stetig werden der Sammlung neue Objekte hinzugefügt.
Lehre und Forschung
Die Sammlung des Veterinär-Anatomischen Institutes umfasst anatomische und embryologische Präparate und Demonstrationsobjekte, die im Rahmen der veterinärmedizinischen Ausbildung Verwendung finden und von den Studierenden im Selbststudium genutzt werden können. Zu den Exponaten gehören neben Präparaten auch Modelle, Gipsabgüsse und Plastiken. Sie vermitteln Informationen zur Anatomie der Organsysteme der Haussäugetiere, Vögel, Reptilien, Kleinsäuger sowie einer Auswahl von Zoo- und Wildtieren. Um die Präparate der Sammlung in das Unterrichtskonzept des Institutes zu integrieren, werden sie nach und nach multimedial aufbereitet.
Transfer
Zusammen mit anderen Sammlungen der Veterinärmedizinischen Fakultät und in Zusammenarbeit mit Universitätsbibliothek und Kustodie der Universität Leipzig war das Institut im Jahr 2020 an einer größeren Ausstellung zur Geschichte der Veterinärmedizin, „Von der Schönheit und den Leiden der Pferde beteiligt. Auch bei zahlreichen, im Institut durchgeführten Weiterbildungsveranstaltungen, sind Objekte der Sammlung gefragt. Die Sammlung kann nach Voranmeldung besucht werden und auf Anfrage werden für Interessierte Führungen durchgeführt. Weiterhin beteiligen sich das Institut und die Sammlung regelmäßig an der Langen Nacht der Wissenschaften, der Kinderuni und am Kinderprojekttag “Vetday”.