Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
Jürgen Vollmer
Im Jahr 1995 wurde das Max-Planck-Institut für neuropsychologische Forschung in Leipzig gegründet. Ab 2003 wurde es erweitert durch Zusammenlegen mit dem zuvor in Münschen ansässigen MPI für psychologische Forschung. Das neue Institut trägt den Namen MPI für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS). Mit der Vereinigung beider Institute hat die Max-Planck-Gesellschaft der Entwicklung Rechnung getragen, dass psychologische und neurowissenschaftliche Forschung überall in der Welt immer enger zusammenrücken.
Geschichte des Gebäudes
Bibliothek. © Architekturfotografie Krumnow
Geschichte
Wilhelm Wundt (Mitte) als Teilnehmer eines Experiments (ca. 1908). Quelle: Sammlung des Instituts für Psychologie - Wilhelm Wundt, Universität Leipzig..
Im Jahr wurde 1995 zunächst das Planck-Institut für neuropsychologische Forschung mit den Gründungsdirektoren Prof. Angela D. Friederici und Prof. Ives von Cramon gegründet. Es hielt vorläufig Einzug in angemieteten Räumen in der Inselstraße und zog dann in den eigenen Gebäudekomplex in der Stephanstrasse.
Ab 2003 wurde das Institut erweitert um das Münchner MPI für psychologische Forschung. Das brachte entscheidende Vorteile mit sich: Für die bislang überwiegend verhaltensbasierte Arbeit der Münchner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich im Austausch mit den neurowissenschaftlich orientierten Leipziger Arbeitsgruppen neue Forschungsperspektiven ergeben. Umgekehrt profitierten diese von dem breit angelegten verhaltenswissenschaftlich orientierten Umfeld und den in München entwickelten experimentellen Methoden.
Lehre und Forschung
Lieferung des MRT, 2007. © MPI CBS
Zur Untersuchung dieser Fragen werden psychologische, verhaltenswissenschaftliche Tests kombiniert mit neurowissenschaftlichen Scans der Hinaktivität. Im Sommer 2007 wurde ein 7-Tesla-Scanner eingeweiht, einer der ersten weltweit und mit seiner besonderen Feldstärke das non plus ultra für die Wissenschaftler:innen. 2016 kam der Superhirnscanner Connectom hinzu — einer der besten Hirnscanner weltweit, wenn es um die innere Verdrahtung des Gehirns geht, und der einzige seiner Art auf dem europäischen Festland.
Heute besteht das Institut aus vier Abteilungen und mehreren selbständigen Forschungsgruppen. In den Abteilungen und Gruppen arbeiten Forscherinnen und Forscher aus den verschiedensten Disziplinen: Physik, Philosophie, Biologie, Linguistik, Psychologie, Mathematik, Informatik und Medizin. Diese Interdisziplinarität ist für die Arbeit unabdingbar, da die experimentell arbeitenden Forscherinnen und Forscher nur neue Erkenntnisse aus den Daten der bildgebenden Verfahren gewinnen, wenn diese korrekt gelesen und interpretiert werden. Die Analyse der Bildsignale mit komplizierten Rechenmodellen ist deshalb ein fundamentaler Zweig der täglichen Routine.
Eine ebenfalls im Gebäude beherbergte eigenen Bibliothek bietet mit 325 Fachzeitschriften und insgesamt über 16.000 Medien den nötigen theoretischen Wissensspeicher.
Transfer
Schulportal. © MPI CBS