50 Jahre „Internationales Jahr der Frau“
Jürgen Vollmer
Vor 50 Jahren, im Jahr 1975, begingen die Vereinten Nationen das Internationale Jahr der Frau. Die dafür formulierten Ziele standen in der Tradition der Frauenbewegung, die in Leipzig wichtige Wurzeln hat.
Am 8. März, zum Weltfrauentag, blickten wir zurück auf die 1970er Jahre, und auf die Studentinnen, Lehrerinnen und starken Frauen, die zur Entstehung dieses Tages beitrugen.
Historischer Kontext

gezeichnet nach der 5-Mark DDR Gedächtnismünze
Der Rundgang begann im Physikgebäude mit einem Rückblick auf die Genese der (Schul-)Bildung in den vergangenen 2000 Jahren.
Als Aufhänger und Illustration diente dazu die (Aus-)bildung, Wahrnehmung und Wirkung von Physikerinnen und Mathematikerinnen. Dabei gingen wir besonders ein auf das Leben von Sofia Kowalewskaja und Klara Döpel.
Gasthörerinnen in der Medizin
In der Liebigstraße diskutierten wir die Erfahrungen von Gasthörerinnen an der Medizin im ausgehenden 19. Jahrhundert:
Die Gynäkologin Hope Bridges Adams Lehmann, welche 1880 in Leipzig als erste Frau in Deutschland ein Staatsexamen (Physikum) in der Medizin ablegte, und die Sozial- und Arbeitsmedizinerin Alice Hamilton, welche später die erste Professorin an der Harvard University wurde.
Bildungsbürgertum

Die Führerinnen der Frauenbewegung in Deutschland, Blatt aus “Die Gartenlaube”. 1894. Quelle: Archiv der deutschen Frauenbewegung, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons.
Auf der Ecke von Tal- und Goldschmidtstraße diskutieren wir die Beiträge des Leipziger Bürgertums zu Bildung und Frauenrechten:
In zeitgenössischen Darstellungen der Führerinnen der Deutschen Frauenbewegung
ist Leipzig mit
Louise Otto-Peters,
Henriette Goldschmidt
und
Auguste Schmidt
prominent vertreten.
Schulen

Ratsfreischule in Leipzig zwischen Thomaskirche und Pleißenburg um 1850. Quelle: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig via Wikipedia.
Am Roßplatz lag die Henriette-Goldschmidt-Schule hinter uns, und das Gelände der ehemaligen Pleißenburg, ihrer Mannschaftsunterkünfte und der dort eingerichteten Ratsfreischule lagen vor uns. Vor der Gedenktafel für den ersten Standort der Samuel-Heinicke-Schule gedachten wir dort ihrer ersten Direktorin, Anna Catharina Elisabeth Heinicke.
Soziale Abhängigkeiten

Austausch mit Teilnehmenden.
Gelegenheit zum Nachdenken über soziale Abhängigkeiten bestand am Standort des ehemaligen Beguinenhauses in der Universtitätsstraße und beim Besichtigen der Werke von Max Klinger im MdbK.
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